Presse
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Interview mit Expertin24
Organisations- und Kommunikationsberatung DortmundInterview mit Expertin24
Organisations- und Kommunikationsberatung DortmundExpertinnen24: Welche Chance haben Sie genutzt, um im Fernsehen aufzutreten?
Von einer freien Journalistin bin ich kontaktiert worden. Sie suchte Menschen, die sich durch eine Beratung aus ihrem Chaos befreit haben und stieß dabei auf meine Dienstleistung. Da sich eine meiner Kundinnen bereit erklärt hatte, ihre Geschichte vor der Kamera zu erzählen, entstand ein Kontakt zu der Journalistin, die mich durch unsere Vorgespräche dann als Studiogast in der Redaktion vorschlug und nach einem Gespräch mit dem Redakteur wurde ich auch tatsächlich in die Sendung "sonntags" eingeladen.Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Indem ich vor allem thematisch "Ordnung als einen gesellschaftlichen Wert" noch einmal überdacht habe. In der Sendung sollte es ja nicht so sehr um Aufräumtipps als viel mehr um die psychologischen Hintergründe gehen. Denn Ordnung ist niemals losgelöst von der Person zu sehen.Sie schienen gelassen. Wie haben Sie Ihre Nervosität beherrscht? Welche Technik wenden Sie an?
Wirklich aufgeregt war ich zwar nicht, aber eine deutliche Anspannung habe ich schon gespürt. Ich denke, dass diese in solch einer Situation auch nötig ist. Ich helfe mir einerseits durch eine tiefe, ruhige Atmung und andererseits habe ich versucht, mich wirklich auf die Fragen der Moderatorin zu konzentrieren, die ich übrigens nicht vorher kannte. Da das Interview aber zeitlich genau begrenzt war, musste ich schon schnell antworten.Es heißt, Ordnung ist das halbe Leben. Warum ist Ordnung für uns so wichtig?
Ordnung hilft uns, uns besser zurechtzufinden. Aber vor allem fördert Ordnung die Entscheidungsfreude, die Kreativität und die Gelassenheit. Wir werden nicht ständig visuell aufgefordert, etwas abzuarbeiten, fühlen uns zufriedener und den uns umgebenden Dingen gewachsen. Eine individuelle Ordnung zu haben, spart aber letztendlich auch Zeit und Geld - und das sind in unserer heutigen Zeit wichtige Faktoren.Was bedeutet Ordnung eigentlich? Sie sprachen von Loslassen beim Aufräumen.
Ordnung selbst bedeutet erst einmal nur, einen "übersichtlichen Zustand" zu haben. Was der Einzelne als solchen empfindet, ist individuell, wichtig ist aber, dass die Struktur oder das System in dem wir handeln, funktionieren. Das Loslassen ist hier ein Grund, der es vielen Menschen schwer macht, sich von Dingen zu trennen. Hier ist die Blickrichtung eher in die Vergangenheit gerichtet, einige Menschen haben gleichzeitig auch Angst vor der Zukunft, sie wissen nicht, was sie ihnen bringt, während sie genau wissen, was sie im Moment besitzen. Dieses Wissen gibt ihnen eine Sicherheit, die aufzugeben damit sehr schwer fällt. Wenn sie diese Hürde jedoch erst einmal überwunden
haben, empfinden viele einen Zustand der Leichtigkeit und Befreiung.Welche Chancen sehen Sie in dieser PR für Ihr Unternehmen?
Ich sehe darin eine wichtige Möglichkeit, meine Dienstleistung bekannt zu machen. Viele Menschen wissen nicht, dass sie sich Unterstützung holen können, beim "gedanklichen und materiellen Ausmisten". Zum anderen müssen die Kunden auf mich zukommen, denn sie müssen selbst ein Bedürfnis nach Veränderung haben und mit meiner Hilfe einen oft anstrengenden aber lohnenden Weg eigenständig beschreiten. So wie ein Psychotherapeut nicht bei seinen "potentiellen Kunden" anruft, so kann auch ich mein Angebot in erster Linie nur bekannt machen, so dass Kunden auf mich zukommen können, insofern ist dieser Fernsehauftritt etwas sehr Positives.Noch eine Frage zum Schluss: Sie haben einen kleinen Sohn, wie bringen Sie Familie und Job unter einen Hut?
Zurzeit habe ich das Glück, dass mein Mann auch Freiberufler ist und sich genauso um unseren Sohn kümmert. Wir versuchen, unsere Termine so abzustimmen, dass immer einer von uns beiden die Familienarbeit übernimmt, während der andere das Geld verdient. Bis jetzt funktioniert das noch ganz gut und bis unser Sohn drei Jahre ist und in den Kindergarten kommt, hat die Bertreuung des Kindes auch Priorität. Bis jetzt mussten wir aber noch keinen Auftrag deshalb absagen.Verena Pung, Expertinnen24.de bedankt sich für das Gespräch und wünscht Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihren Unternehmungen.
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Last-Minute-Syndrom
16. August 2006, 1LIVE RadiointerviewLast-Minute-Syndrom
16. August 2006, 1LIVE Radiointerview"Das mache ich morgen" - "Muss das jetzt sein" - "Ja ja später".
Wichtige Angelegenheiten verschieben, das kommt schon mal vor. Wenn aber Hausarbeiten, Klausuren, Sitzungsprotokolle oder Vorträge permanent aufgeschoben werden, dann kann das auch eine Krankheit sein. Das Last-Minute-Syndrom, in der englischen Fachliteratur auch als Procrastination bekannt, ist besonders unter Studenten und Freiberuflern ein weit verbreitetes Phänomen. Leute die sich zum größten Teil selbst organisieren müssen, neigen schnell zum Verschieben und eine Untersuchung der Uni Münster hat sogar ergeben, dass Männer noch häufiger verschieben als Frauen. Hinter dem Last-Minute-Syndrom steckt oft einfach die Angst einer abschließenden Bewertung. Häufig wird das Syndrom auch im Zusammenhang mit Depressionen und Prüfungsangst festgestellt. Menschen, die daran leiden, sind also wirklich krank und haben zum Teil große Angst, auch vor ganz alltäglichen Dingen.
Yvonne zum Beispiel studiert in Bochum im achten Semester: "Angst habe ich, wenn ich irgendwelche Post habe die ich nicht aufmache weil ich weiß, das ist eine Mahnung und ich kann das jetzt gerade nicht bezahlen. Dann lass ich es lieber zu und warte auf die nächste Mahnung. Im letzten Monat konnte ich dann meine Miete nicht bezahlen und musste mir das Geld leihen." Hilfe hat Yvonne in Ratgebern und Seminaren gesucht, aber erst die persönliche Beratung einer Organisationsberaterin hat ihre Situation verbessert. Ein Jahr lang haben sie gemeinsam ihren Tag strukturiert und Pläne aufgestellt. Yvonne hat gelernt, was wirklich wichtig und dringend ist und versuchte diese Sachen schnell zu erledigen. Leider ist eine solche Beratung auch sehr teuer - Yvonne hat für eine Stunde Beratung 60 Euro bezahlt. Ob sie vom Last-Minute-Syndrom geheilt ist, weiß sie nicht, aber sie hat eine paar Techniken für ihren Alltag gelernt und will diese nun möglichst erfolgreich umsetzen. Wer merkt, dass er wirklich vom Last-Minute-Syndrom betroffen ist, kann mit dem Gang zu einem Psychologen gegensteuern. In der Regel reichen ein paar Sitzungen um die Quelle des Syndroms zu erkennen und dann auch grundlegend zu behandeln.
von Sebastian Krüger
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Morgen, morgen, nur nicht heute
25. Juli 2006, ZDF - 37 GradMorgen, morgen, nur nicht heute
25. Juli 2006, ZDF - 37 GradDer Mañana-Typ
Lieber spät als nieSeit acht Semestern ist Yvonne an der Universität für Sonderpädagogik eingeschrieben. Aber oft sieht sie vom Campus nur die Wiese. "Man fängt ganz stark an und lässt hinterher ganz stark nach mit Vorlesungen", sagt sie.
"Ich habe total viele Hobbies. Ich kaufe immer irgendwelche Dinge und schiebe die anschließende Beschäftigung damit immer vor mir her. Ich habe sehr hohe Ansprüche. Ich möchte das alles perfekt ist. Und weil ich das so perfekt meistens nicht hinbekomme, verschiebe ich's und mache es häufig überhaupt nicht", erzählt Yvonne.
Wieder ist etwas dazwischen gekommen
So oft hat Yvonne sich schon vorgenommen, für ihr Studium zu büffeln, an einer Sache dranzubleiben, und sich nicht von Kleinigkeiten des Alltags ablenken zu lassen. Doch kann man arbeiten, wenn das Bad so aussieht? Statt sich an ihren Schreibtisch zu setzen, putzt Yvonne dann das Bad.
Mittlerweile merkt sie, dass sie es ohne Hilfe einfach nicht schafft. Noch acht Hausarbeiten müssen für die Uni geschrieben werden, sonst gibt es keine Scheine! Im Fachbereich Erziehungswissenschaften kennt sie kaum noch jemand. Seit Wochen schwänzt sie die Vorlesungen. Immer kam ihr etwas dazwischen, obwohl das Thema sie eigentlich interessiert.
Der innere Dauer-Stress
"Meistens habe ich zu viele Baustellen auf einmal. Ich nehme mir mehrere Dinge vor und kann mich dann nicht entscheiden", sagt Yvonne. "Im Endeffekt klappt dann nichts oder ich mache nur einen Teil oder gucke dann Fernsehen. Infolge dieser übervollen Planung und Entscheidungsohnmacht schiebe ich dann alles zur Seite und mache gar nichts."
Um den Überblick nicht zu verlieren und ihre Prüfungen zu schaffen, hat sie sich entschieden, eine Organisationsberaterin zu engagieren. 60 Euro pro Stunde kostet der hilfreiche Luxus. Das Erfolgsrezept der Beraterin: Nicht reden, machen! Gemeinsam stellt sie mit Yvonne eine tägliche Planung auf, setzt mit ihr Prioritäten und kontrolliert sie. Viel Dinge werden sofort erledigt - im Beisein der Beraterin und ohne Aufschub!
"Fünf Minuten!"
Im Job ist Yvonne pünktlich und zuverlässig, im Privatleben weniger. Ihre Freundinnen haben sich bereits darauf eingerichtet, dass sie immer zu spät kommt. "Irgendwie habe ich ja dann auch ein schlechtes Gewissen. Freunde, die mich kennen, lächle ich nett an und habe meistens Glück damit. Dann sind sie nicht so böse", berichtet Yvonne.
"Als chaotisch würde ich sie beschreiben", erzählt eine Freundin. "Weil sie immer zig Handys dabei hat und zig Termine auf einmal; immer unter Strom, immer unterwegs. Keine Ruhephase."
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Repariere nichts, was nicht kaputt ist!
10. September 2006, Westfälische RundschauRepariere nichts, was nicht kaputt ist!
10. September 2006, Westfälische RundschauDrei Dortmunderinnen: Film-Producerin Imogen Nabel, Schauspielerin Tanja Kuntze und Ordnungsberaterin Verena Pung freuen sich auf die neuen "Anrheiner"-Folgen.
Tanja Kuntze, die alle aus den "Liebesperlen" kennen, hat einen neuen Beruf. Sie ist jetzt Ordnungsberaterin. Der WR verrät sie, wie das kam und was das ist.
Wie das kam, ist einfach. Da lernen sich im Januar 2006 beim Unternehmerinnenstammtisch "Klüngeln in Dortmund" zwei Frauen kennen. Die eine stellt sich als Imogen Nabel aus Aplerbeck vor, Producerin, tätig bei Zieglerfilm und dort u. a. zuständig für die Kölner Serie "Die Anrheiner". Die andere ist Verena Pung. Sie beschreibt sich als "Ordnungsberaterin". Gleich macht es Klick bei der Producerin.
Denn wer hat nicht Probleme mit Ordnen und Nicht-Ordnung, alles ja ein Folge der sich ständig doppelnden Informationsströme, die wiederum eine Globalisierungsfolge sind?
Doch es macht gleich auch Doppelklick. Wäre das nicht auch ein Beruf für ihre Figur "Janina Schäfer", die im Herbst die "Anrheiner"-Welt betreten soll, zu der aber noch Hintergrund fehlt? Tanja Kuntze, die Dortmunderin, ist diese neue Figur in der Serie, eine immerhin "längere Episodenfigur", die die Schauspielerin noch eine Weile beschäftigen soll. Nun war klar: "Janina" Tanja Kuntze kommt aus Münster nach Köln, um dort Ordnung zu machen. Dann gibt es gute Gründe, länger zu bleiben.
Inzwischen sind die neuen Folgen abgedreht - mit Tanja Kuntze. Seit gestern sind die "Anrheiner" wieder auf Sender. Wie immer um 17.45 Uhr, "Veedel vor sechs". "Janina" kommt in Gesamtfolge 424 ´rein ins Geschehen. Das ist bald.
Verena Pung spielt in diesem Zusammenhang keine Fernseh-, aber ein wichtige Rolle. Sie hat Kuntze beraten - nicht wie man Ordnung macht, sondern wie man berät. Beratungsberatung!
Denn es geht nicht nur um das Aufräumen. Es geht auch um die Barrieren, die Menschen hindern, wegzuwerfen und loszulassen. Das Berufsbild, entwickelt aus der systemischen Psychologie, hat die Dortmunderin selbst kreiert.
Dennoch, als Ordnungsberaterin Schäfer sieht auch Tanja Kuntze die Welt mit anderen. "Kürzlich ging ich durch den Keller", erzählt sie, "da dachte ich nur: Mein Gott, was soll meine Schwiegermutter dazu sagen?"
Pung, selbst Sammlerin, winkt ab. "Wer sich im Chaos zurechtfindet, den soll man lassen. Repariere nichts, was nicht kaputt ist!"
10.09.2006
Von Rainer WanzeliusÜberbordende Schreibtische Tanja Kuntze, die alle aus den "Liebesperlen" kennen, hat einen neuen Beruf. Sie ist jetzt Ordnungsberaterin. Der WR verrät sie, wie das kam und was das ist.
Fakten
- Haben Sie die Dinge noch in der Hand, fragt Ordnungsberaterin Verena Pung.
- Die grundlegende Problematik bei Informationsstau sei meistens nicht, dass zu viel Informationen bzw. Papier auf dem Schreibtisch liegen, sondern, dass diese Unterlagen zu langsam "abfließen".
- Der Irrtum besteht darin zu glauben, dass wer einen vollen Schreibtisch hat, auch viel arbeitet.
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Inneren Schweinehund überwinden lernen
25. Juli 2006, ZDF - Volle KanneInneren Schweinehund überwinden lernen
25. Juli 2006, ZDF - Volle KanneAufschiebe-Verhalten kann zu Depressionen führen
Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute. Diesen Spruch kennt wohl jeder. Aber was steckt tatsächlich hinter dem so genannten Aufschiebe-Verhalten und was kann man als Betroffener dagegen tun?
Obwohl es ihnen weder an Einsicht noch an Intelligenz mangelt, gelingt es Menschen mit dem Aufschiebe-Problem nicht, die Schritte einzuleiten, die notwendig wären, um ein von ihnen selbst als erstrebenswert definiertes Ziel zu erreichen. Die Betroffenen fühlen sich blockiert, ohnmächtig, gelähmt, haben Versagensängste oder Konzentrationsschwierigkeiten. Und sie verlieren sich in nebensächlichen Tätigkeiten wie Aufräumen, Papiere sortieren, Kaffee kochen und Zeitung lesen. Dies dient lediglich zum Zweck, der eigentlichen - als äußerst bedrohlich empfundenen - Aufgabe auszuweichen.
Ab einem gewissen Zeitpunkt wird die Situation brenzlig. "Wenn der Betroffene richtig leidet oder finanzielle Verluste entstehen, wird ein solches Aufschiebe-Verhalten kritisch", erzählt Psychologin Verena Pung aus Dortmund.
Keine falsche Bequemlichkeit
Das Aufschieben hätte nichts mit Bequemlichkeit zu tun. "Zunächst einmal geht es darum, Stress und Konfliktsituationen zu vermeiden. So ist das Aufschieben ein Selbstschutz, mit dem ich negative Gefühle wie Angst, Ärger, Scham und auch perfektionistische Ansprüche durch Flucht in andere Aktivitäten vermeide", berichtet Verena Pung weiter. Die Betroffenen sind sicherlich nicht zu bequem, denn dann würde externer Druck wie "Nun mach doch endlich mal..." wirken, was bei den Menschen mit Aufschiebe-Verhalten nicht funktioniert.
Der medizinische Fachbegriff dafür lautet Procrastination und beschreibt den zu hohen Leidensdruck sowie das Gefühl, sein Leben nicht mehr selbst bestimmen zu können. Häufig geht dieses Verhaltensmuster mit Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher. Die Betroffenen haben ein negatives Selbstwertgefühl. Bei diesen Symptomen sollten Aufschieber endlich handeln.
Wunsch nach Veränderung
"Zunächst einmal müssen sie ihr Problem erkennen. Dann dürfen sie ihr Verhalten nicht auf äußere Umstände abwälzen, sie brauchen den Wunsch nach Veränderung in ihrem Leben", so die Psychologin. Bei leichten Schwierigkeiten können Zeit- und Selbstmanagement-Methoden hilfreich sein. "Bei den meisten Menschen geht es aber zunächst um Ursachenforschung und die dahinterliegenden Beweggründe, die dann durch die Entwicklung neuer Einstellungen zu einem besseren Umgang mit wichtigen Aufgaben führen können."
Tipps gegen das Problem der Procrastination
- Sprechen Sie offen mit Freunden oder dem Partner über Ihre Tendenz, Dinge aufzuschieben.
- Vermeiden Sie Störungen.
- Organisieren Sie realistisch und planen Sie Pufferzeiten ein.
- Beginnen und beenden Sie den Tag positiv.
- Unterteilen Sie Projekte in kleine Einheiten.
- Fangen Sie zu einem zeitlichen Leistungshoch mit Ihrer Arbeit an.
- Bewerten Sie sich nie global ("ich kann aber auch gar nichts"), sondern situationsabhängig.